Mietenanstieg gestoppt?

Mietenanstieg gestoppt?

Laut dem neuesten Wohn-Preisspiegel 2013/2014 des Immobilienverbandes IVD sind die Wohnungsmieten im Bundesdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Eine quartalsweise Betrachtung verschiedener Institute deutet dagegen auf ein Ende des Mietanstiegs hin.

Würzburg, 17. Oktober 2013.

Laut IVD bewegt sich die bundesdurchschnittliche Mietsteigerung in den letzten 12 Monaten mit ca. 3 % knapp über der Inflationsrate. In den vergangenen 20 Jahren seien die Realmieten inflationsbereinigt sogar gesunken, da die Mieten seit 1993 geringer angestiegen sind als die Löhne und Lebenshaltungskosten.

Seit Beginn des Jahres 2013 steigen die Mieten im Bundesdurchschnitt erheblich lansamer als noch im Jahr zuvor. Dies zeigen die neuesten Quartalstatistiken von empirica und AENGEWELT-Research. Laut empirica-Index wurden zwar noch leichte Steigerungen festgestellt, diese fallen mit ca. 0,5 % aber weitaus geringer aus als im Vorjahr. In den Landkreisen wurde im ersten Quartal 2013 bereits ein leichter Rückgang verzeichnet. Der umfragebasierte AMI (AENGEWELT-Mietwohnungs-Index) bestätigt diesen Trend zur Stagnation.

Begründet wird diese Entwicklung mit der starken Neubautätigkeit aufgrund des niedrigen Zinsniveaus und einer daraus folgenden zunehmenden Sättigung der Nachfrage nach Wohnraum. Für Investoren und Vermieter wird daher eine genaue Beobachtung des regionalen Wohnungsmarktes immer wichtiger.

Laut CityReport Würzburg des IVD-Instituts stiegen die Mieten für Wohnungen mit mittlerem Wohnwert in Würzburg von Herbst 2012 bis Frühjahr 2013 noch um ca. 1,5 Prozent. Die Mieten bewegen sich aktuell in einer Spanne von 6,90 Euro bis 10,20 Euro, je nach Wohnwert.

In der Pressemitteilung vom 23.09.2013 wiesen HARTMANN SCHULZ PARTNER auf seit Herbst 2012 stagnierende Angebotsmieten auch in Würzburg hin. Die neuesten Zahlen bestätigen diesen Trend. Gemessen an der Kaufkraft, hat Würzburg bereits ein relativ hohes Mietniveau für Wohnraum. Insbesondere für Studenten ist bezahlbarer Wohnraum nach wie vor knapp. Neubautätigkeiten konzentrieren sich auf Wohnungen mit gehobenem Wohnwert, so dass der Bedarf an günstigem Wohnraum hierdurch nur indirekt bedient wird.

Nach Einschätzung von HARTMANN SCHULZ PARTNER sind zukünftig auch für Würzburg geringere Mietsteigerungen zu erwarten. Die Mietsteigerungsraten in der näheren Zukunft werden sich die Entwicklung der Einkommen orientieren. Vermieter sollten daher zeitnah eine mögliche Anpassung der Miete prüfen lassen.

Über HARTMANN SCHULZ PARTNER: Das Sachverständigenbüro bietet verlässliche Antworten auf Fragen rund um das Bau- und Immobilienwesen. Neben Mietfragen beraten die öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen insbesondere zu Themen der Immobilienbewertung und Bauschäden.